Motive 3
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Bedeutung der alten Motive 3

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Die Rose

In der griechischen Mythologie sind die Rosen aus dem Blut von Fruchtbarkeits- und Liebesgottheiten entstanden und waren diesen geweiht. Die Germanen ordneten in ähnlicher Weise die Wildrose der Göttin Freya zu, der Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit. Rosen standen für Lebensfreude, Luxus und Verschwendung sowie für körperliche Liebe und Fruchtbarkeit.
Das Christentum verabscheute daher diesen Rosenkult. Es galt als Sünde, sich mit Rosen zu schmücken und die Gräber mit Rosen zu bedecken.

Eine christliche Deutung der Rose konnte deshalb nicht ausbleiben. Im 11. Jahrhundert wird die Rose zum Attribut Marias, der Mutter Jesu und zum Symbol der himmlischen Liebe. Die Rose setzte sich schnell als Sinnbild von Reinheit und Sittlichkeit durch und wurde zur ständigen Begleiterin der Gottesmutter.

Die Rose steht im weltlichen Verständnis für viele Geheimnisse.  „Was wir hier kosten, bleibt unter den Rosen“. Sub rosa dictum verpflichtete zur absoluten Vertraulichkeit.

Der Ausdruck Sub Rosa Dictum (zu Deutsch: Unter Rosen gesprochen) stammt aus einer Legende. Cupido, der Gott der Sinnlichkeit und Liebe, sandte an Harpokrates, den Gott der Verschwiegenheit, einige Rosen und bat ihn, die Liebesaffäre seiner Mutter Venus, verborgen zu halten. Aus dieser Sage leitet sich die Bedeutung der Rose als uraltes Symbol der Verschwiegenheiten ab. So hängte man im alten Rom bei geheimen Besprechungen eine Rose an die Decke, um die Anwesenden zur Diskretion zu ermahnen.  Alles, was im Zeichen der Rose gesagt wurde, stand unter dem Siegel der Verschwiegenheit.

Papst Hadrian ließ die Beichtstühle mit Rosenschnitzereien verzieren – an alten Beichtstühlen sieht man sie gelegentlich noch. Auch die Stuckrose über dem bürgerlichen Tisch in der repräsentativen Wohnstube hatte die Bedeutung „sub rosa dictum“.

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