Motive 1
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Bedeutung der alten Motive 1

granat

Der Granatapfel

Der Granatapfel ist ein sehr altes Motiv. Jahrhundertelang galt der Granatapfel im Mittleren Osten als Symbol der Göttin und der Fruchtbarkeit. Frauen, die wissen wollten, wie viel Kinder sie gebären würden, schleuderten reife Granatäpfel mit aller Kraft auf den Boden. Sie glaubten, die Zahl der herausfallenden Samen entspräche der Zahl ihrer künftigen Kinder.
Einen ähnlichen Brauch gab es in verschiedenen Ländern Lateinamerikas. Die beiden Hälften eines rituell halbierten Granatapfels wurden mit Honig beschmiert und zwischen die beiden Hälften ein Zettel gelegt. Dieser Zettel enthielt den Namen der Frau, die sich Kinder wünschte. Anschließend wurde der so präparierte Granatapfel der Empfängnis bringenden Mondgöttin geopfert.
Auch in Ostafrika gilt der Granatapfel als Symbol sinnlicher Liebe, wie sich durch Lieder in Suaheli nachweisen lässt.
Im christlichen Kulturkreis symbolisiert der Granatapfel die weibliche Fruchtbarkeit und Lebenskraft.

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Der Hirsch

Bei den Kelten war der Hirsch eines der am höchsten geachteten Tiere. Er war der Herr des Waldes. Der weiße Albinohirsch war sehr selten und galt deshalb als ein Feentier. Das Hirschmotiv ist auch in den Artussagen zu finden.
Den Eingang in das Brauchtum des Christentums fand der Hirsch durch eine Sage. Der römische Kaiser Constantin soll durch den Anblick eines Hirschen, der ein Kreuz im Geweih getragen hatte, zum Christentum bekehrt worden sein. Später im Rahmen der Heiligenverehrung erhielt der weiße Hirsch ein Kreuz zwischen das Gestänge seines Geweihs und war mit Hubertus, dem Patron der Jäger und Förster, eng verknüpft. Der Hirsch ist das Symbol des Lichtes. Das Geweih wird dabei Lichtstrahlen gleichgesetzt. Der Hirsch ist Wegweiser und Beschützer. In der christlichen Mythologie stellt er das Symbol der Erlösung dar.