Während des frühen Mittelalters wurden die Menschen nur mit einem Namen (der heutige Vorname) angesprochen. Aber langsam setzte sich der Brauch durch, einen weiteren Namen hinzuzufügen, um die Personen zu unterscheiden. Dazu wurden verschiedene Merkmale verwendet, z. B. der Geburtsort, eine persönliche Eigenschaft, der Beruf der Person, oder es wurde der väterliche Name hinzugefügt. Die heutige Praxis des vererblichen Nachnamens stammt aus dem 10. oder 11. Jahrhundert. Im Jahr 1370 wurde das Wort “Nachname” erstmalig in Dokumenten festgehalten. Menschen, die keine eigenen männlichen Erben hatten versuchten diesen Nachnamen an Personen aus der Seitenlinie weiterzugeben, damit der Familienname nicht ausstarb. In fast allen Fällen wurde der Familienname zuerst bei den Adligen gebräuchlich, dann erst setzte er sich bei Kaufleuten und Bürgern durch.
Der Ursprung der Familiennamen ist meist folgender:
- Beruf: Schneider, Schmied, Bäcker usw.
- Ortsangabe: Feldhausen, Langenfeld, Moosach usw.
- Patronymikum: (vom Namen des Vaters abgeleiteter Eigenname)
- Charakteristik: Geistige oder körperliche Merkmale, Klein, Schwarz, Fromm usw.
Der Familienname Loibl scheint patronymischen Ursprungs zu sein. Er ist in der deutschen Sprache von dem Übernamen Leubel (in der Mundart "Loibl") abgeleitet und stammt von dem altgermanischen Vornamen Leupold ab. Wobei Leupold wiederum aus dem Wort “Luit” = das Volk” und “pold = kühn-kräftig-trotzig” entstanden sein soll.
Im Fall meiner Familie trifft dies wahrscheinlich zu, da das Herkunftsgebiet der Ahnen die Gegend um den Ort mit dem Namen „Leibersdorf“ ist. Um das Jahr 1070 wird dieser Ort noch mit „Liwensdorf“ bezeichnet, was sich ebenfalls von Liutpald (Luitpold) ableitet.
Es ist anzunehmen, dass neben dem alten Familiennamen Loibl noch die Varianten des Namens Leub(e)l und Loibel dem gleichen Namensstamm angehören.
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