Der Granatapfel ist ein sehr altes Motiv. Jahrhundertelang galt der Granatapfel im Mittleren Osten als Symbol der Göttin und der Fruchtbarkeit. Frauen, die wissen wollten, wie viel Kinder sie gebären würden, schleuderten reife Granatäpfel mit aller Kraft auf den Boden. Sie glaubten, die Zahl der herausfallenden Samen entspräche der Zahl ihrer künftigen Kinder. Einen ähnlichen Brauch gab es in verschiedenen Ländern Lateinamerikas. Die beiden Hälften eines rituell halbierten Granatapfels wurden mit Honig beschmiert und zwischen die beiden Hälften ein Zettel gelegt. Dieser Zettel enthielt den Namen der Frau, die sich Kinder wünschte. Anschließend wurde der so präparierte Granatapfel der Empfängnis bringenden Mondgöttin geopfert. Auch in Ostafrika gilt der Granatapfel als Symbol sinnlicher Liebe, wie sich durch Lieder in Suaheli nachweisen lässt. Im christlichen Kulturkreis symbolisiert der Granatapfel die weibliche Fruchtbarkeit und Lebenskraft.
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